›Das graue EU-Viertel westlich der Altstadt, das aus nur wenigen Strassenzügen besteht, aber Brüssels Image dominiert.‹
›Der Grand-Place an einem Freitagabend — Es ist eine kühle, belgische Nacht, dennoch erinnert die Stimmung eher an Italien im Sommer.‹
Der Brüsseler Stadtteil Matonge, nahe dem EU-Viertel.
Lina bietet im afrikanisch-flämischen Kulturzentrum Kuumba Kochkurse an. Hier kocht sie mit einem Junggesellinnenabschied: ›Milda aus Litauen, Natalia aus Polen, Natassa aus Griechenland. Sie arbeiten bei Banken, für die EU, für internationale Firmen. Brüssel hat sie zu Freundinnen gemacht.‹
"In meinem Kochkurse treffen sich die Menschen — Journalisten, Polizisten, Touristen."
›Gwennaelle Ernnotte hat ihren Blumenladen vor 18 Monaten in Matonge eröffnet, "die Miete war günstig". Vor zehn Jahren wohnte sie schon einmal im Viertel, damals sei es dreckiger gewesen, manchmal auch weniger sicher, aber "mehr Matonge".‹
Jedes Jahr Ende Mai tobt die Parade der Schwulen und Lesben durch die Stadt.
„Vor zwei Jahren, direkt nach den Attentaten, sind nicht nur Schwule und Lesben gekommen, sondern auch Familien und Heteros, um Flagge zu zeigen“, sagt Cyrille Prestianni, Vorsitzender des Pride-Komitees.
Menschen aus 183 Nationen leben in Brüssel.
„Brüssel hat schon immer verschiedene Kulturen aufgesaugt. Heute saugt es auch uns auf.“ Zaid Khalid Mahmood ist Teil des Flüchtlingsprojekts „Refugees Got Talent“. ›Der Iraker hat in Brüssel eine Band mit anderen Geflüchteten gegründet, sie spielen Ethno-Pop mit belgischen Musikern.‹
DB mobil 03/2018
fotografiert im Mai 2017
Text: Markus Brügge
Bildredaktion: Philipp Balkenhol